Testobjekt: Gasthaus Jagdstüble, Schneckenweiler
Testdatum: 03.08.2014
Das Jagdstüble in Schneckenweiler ist ganz sicher etwas besonderes: Es hat inzwischen nur noch einen Tag im Monat geöffnet. Einen Platz kann man nur durch Reservierung wochenlang in Voraus ergattern. Aus Altersgründen betreiben die Inhaber das Gasthaus nur noch als Hobby. Kurioserweise funktioniert das. Die Stammkundschaft vergangener Jahre bleibt dem Wirt treu. Ein paar Jahre wird das noch so laufen und dann ist ungewiss, was mit dem Gasthaus passiert.
Das Ambiente ist, wie man es von einem urigen schwäbischen Gasthaus erwartet, der Gastraum bietet an 4 Tischen Platz für ca. 30 Personen gleichzeitig und ist damit eher überschaubar. Die leicht angestaubten Jagdtrophäen an der Wand mögen für manchen Besucher störend wirken, fügen sich aber gut ins Gesamterscheinungsbild als "Jagdstüble".
Die Karte ist übersichtlich. Rehbraten, Wildschweinbraten, Sauerbraten, Schweineschnitzel Wiener Art, Jägerschnitzel und Zigeunerschnitzel. Außerdem kann man auch nur Beilagen mit Soße bestellen. Zwei Suppen stehen als Vorspeise zur Wahl und Eis zum Nachtisch. Bei den Beilagen hat man keine Wahl, jeder Tisch wird zu Beginn mit verschiedenen Salaten bestückt und zu jedem Essen gibt es Kroketten, Spätzle und Pommes auf großen Platten zum Selbstbedienen. Auch der Braten wird auf separaten Platten serviert. Bestellen mehrere Personen das gleiche, teilen sie sich eine Platte.
Die Qualität des Fleisches steht außer Frage. Früher wurde noch selbst erlegtes aufgetischt, in wie weit das heute noch zutrifft, ist nicht zu klären, aber es handelt sich um frisches Fleisch aus der Region. Geschmacklich gibt es überhaupt nichts auszusetzen, das große Highlight bleibt aber aus. Verhungern muss hier niemand, sowohl Fleisch als auch Beilagen werden solange nachgefüllt, bis jeder am Tisch satt ist, ohne dass das Auswirkungen auf den Preis hätte. Dazu ist das Personal sehr freundlich und jeder Gast wird am Tisch persönlich vom Wirt per Handschlag begrüßt.
Dei Getränkepreise sind moderat: 2.80€ für ein Hefe-Weizen.
Der Rehbraten kostet 15,50€, Wildschwein 13,50€ und Schnitzel 12,50€. Ist man nur Beilagen kostet das 7,50€. Das alles mit Garantie zum satt werden.
Fazit: Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist top und die Preise auch generell moderat. Die Qualität und der Geschmack stimmen und das Personal ist überaus freundlich. Nachteilig ist sicher die sehr überschaubare Karte, mag man kein Wild, bleibt nur Schnitzel als Alternative. Jedoch wird man sich in diesem Fall wohl nicht für ein Restaurant entscheiden, das "Jagdstüble" heißt. Und natürlich bleibt zu bemängeln, dass es nur schwer ist, einen Platz zu reservieren, da das Lokal nur noch einmal im Monat geöffnet hat und dann meist restlos von der Stammkundschaft ausgebucht ist. Ansonsten, wenn man einen Platz ergattern kann, sehr zu empfehlen.
Muchacho-Faktor: 80%
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